Im April 2025 konnte ich den von www.mopedreifen.de gelieferten neuen Touring Motorradreifen von Bridgestone, den Battlax T33 in der Größe 120/70/19 und 170/60/17 auf meiner BMW R 1250 GS montieren.


Beide Räder ließen sich prima montieren, fürs Vorderrad waren sogar nur 5 (fünf) Gramm Wuchtgewicht notwendig.
Zunächst gingen die Fahrten zu meiner Arbeitsstelle, Hausstrecke also. Da kriegt man schon eine Idee, wie sich ein Reifen anstellt. Dieser erste Eindruck war ein sehr guter: handlich, schönes leichtes Einlenken und dabei sehr präzise, auf der Bremse, keine Fisimatenten und lässt auch in Schräglage problemlos Linienkorrekturen zu.
Anfang Juni dann die erste Regenfahrt. Der T33 überzeugt nicht nur im Trockenen, der kann auch nass.



Der Bereich nördlich von Gonbach ist eine verwinkelte Strecke. Der Reifen vermittelt auch im Nassen soviel Rückmeldung und baut Vertrauen auf. Dass 35 ° Schräglage drin sind, hätte ich nicht gedacht. Wenn man sich mit dem T33 so wohl fühlt, dass man da zügig durchfahren kann, ist das sehr beachtlich.
Ende Juli habe ich für meinen Junior beim Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz in Koblenz (Landesfeuerwehrschule) dort vergessene Ausrüstungsgegenstände abgeholt und auf dem Rückweg die Variante „Wispertal“ gewählt. Wer’s kennt, weiß warum das von Motorradfahrern gerne befahren wird. Vormittags unter der Woche kann man das große Glück haben und es ist kaum Verkehr. Gute und schlechte Fahrbahnbeläge wechseln sich ab, enge Kurven und weite Schwünge gibt’s in Hülle und Fülle.
Dabei hat sich eine weitere, mir sehr angenehme Seite des T33 gezeigt. Rasche Schräglagen- und Richtungswechsel gehen spielerisch, man braucht weder extreme Impulse um das einzuleiten, noch muss man „gegenhalten“ – Handlich ohne nervös zu sein, das gefällt mir !
Vom 04. – 06. Juli bin ich dann mit leichtem Gepäck zu den BMW Motorrad Days 2025 nach Garmisch gefahren. Leichtes Gepäck bedeutet in dem Fall ohne Koffer, nur eine leichte Packrolle mit dem kleinen Zelt, einem dünnen Sommerschlafsack und eine selbstaufblasende Isomatte von Therm-a-Rest. Verpflegung hielt ich nicht für notwendig, dort gibt’s ja alles, also auch kein Kochgeschirr, Teller, Lebensmittel. Natürlich eine Zahnbürste, Wechselwäsche und ein Handtuch.
Die Anreise war nicht direkt, sondern führte durch den Pfälzerwald, dort die B48 die auch als „Wellbachtal“ bekannt ist, den Schwarzwald und natürlich die bekannten Strecken rund um Garmisch-Partenkirchen. Einen Parkplatz fand ich relativ nah am Eingang neben den Kleiderspendecontainern und musste mit dem Gepäck nicht ganz so weit laufen wie viele Andere.
Das Zelt war schnell aufgebaut, ähnlich einem Wurfzelt dauert das nur Sekunden, die Hauptarbeit sind dann die Heringe.

Das weiße selbstaufstellende ist meines.
So viel Spaß die Anreise machte, die Veranstaltung selbst war für mich enttäuschend, keine Neuigkeiten, in entscheidenden Bereichen verschlimmbessertes Konzept, schlechtere sanitäre Anlagen und eine 0,5 l Flasche Wasser (die im Supermarkt 19 Cent kostet)
für 4 (vier) Euro haben den letzten Rest an Spaß verdorben. Also Schwamm drüber und am Samstag Nachmittag wieder heim.
Natürlich auch wieder nicht direkt. Zuerst mal Ettaler Steige zum Warmwerden, dann im Kloster dort ein Fläschchen Heidelbeerlikör gekauft und dann Richtung Nord-West weiter zurück.

Solche Kräne fallen auf, die „Sendung mit der Maus“ macht eigene Folgen von solchen Riesenkränen, ich nur ein Foto auf der Vorbeifahrt am Liebherr-Werk in Ehingen/Donau.
Bisher habe ich die Tour de France sehr oft mit dem Motorrad verfolgt. Die Strecken, die die Veranstalter für die Weltspitze der Fahrradfahrer aussuchen, machen auch auf dem Motorrad Spaß. Ich hatte das in den letzten Jahren etwas schleifen lassen. Dieses Jahr hab ich mich kurzfristig dazu entschieden, mal wieder live dabei zu sein. Natürlich als Zuschauer und „Streckencamper“.
Also die GS mit schwerem Gepäck beladen, das große Zelt, ein ordentlicher Schlafsack, Kochgeschirr und Lebensmittel, vor allem Wasser und ungesunde Limos, Wechselwäsche, andere Oberklamotten wie Jeans und Schuhe, Regenschutz usw. Die Alukoffer waren voll, ebenso Packrolle und Tankrucksack.

Ich hatte zuvor schon etwas mit dem Luftdruck gespielt und für die Reise den von 2,3 vorne und 2,7 hinten auf die von BMW für volle Beladung vorgesehenen Werte von 2,5 und 2,9 erhöht.
Ich hatte mir die 18. und 19. Etappe ausgesucht, die Zielorte Courchevel und La Plagne liegen nur wenige Kilometer voneinander entfernt, der „Umzug“ war machbar, die Strecke noch zugänglich und Plätze zum Zelten vorhanden. Die Tour fuhr am 24. Juli über den Col du Glandon, den Col de la Madeleine nach Courchevel zum Col de la Loze. Am 25. Juli ging die 19. Etappe über den Col du Pré, Cormet de Roselend und hoch nach La Plagne.

Ich habe das Zelt bei der 18. Etappe nach Courchevel ca. 12 km vor dem Etappenziel aufgebaut, das mit dem dunkleren Mittelteil und den orangenen Abspannleinen ist meines. Es braucht etwas länger zum Aufbauen, ca. 5 Minuten, hat aber eine Apsis unter der man bei schlechtem Wetter sitzen und/oder auch kochen kann. Viel Zeit an den Strecken verbringt man mit Warten, bis der Florian Lipowitz, der spätere Dritte der Tour de France bei seiner ersten Teilnahme an der Rundfahrt an meinem Motorrad vorbeifuhr.

Leider kann man die Startnummer 72 nur auf dem Originalbild ablesen, die Auflösung fürs Internet gibt das nicht her. Man könnte nun sagen, der fährt mit dem Rad den Berg schneller hoch, als die BMW den Berg runter, aber das Motorrad musste ja stehenbleiben und der Radfahrer durfte fahren.
Nachdem die Radfahrer die Etappe beendet hatten, fing es an zu regnen, ich hatte schon alles im Trockenen gepackt und hab mich gleich auf den Weg gemacht. Abends noch das Zelt aufgebaut und was gefuttert.

Ich hatte es mir da etwas einfacher gemacht und einen Feldweg zu einem Platz nahe der olympischen Bobbahn in La Plagne gesucht. Ich muss zugeben, die Versuchung war groß. da mal runter und wieder hoch zu fahren.


Letzten Endes ist ein trockener, überdachter Betonpfad keine besondere Herausforderung und es hätte auch leicht zu einer „Halt mal mein Bier“ Geschichte werden können. Also hab ich’s gelassen.
Die Tour de France war für mich spektakulär wie immer, die Stimmung unter den Zuschauern, das schnelle in Kontakt kommen mit wildfremden Menschen, das Radebrechen bei den Unterhaltungen, das Teilen von Lebensmitteln und Getränken ist genauso faszinierend wie die sportliche Leistung der Radfahrer. Die Logistik, das „Drumherum“, Ordnungskräfte, Motorradpolizisten auf der Strecke und die Polizeieleven an der Strecke machen für mich auch einen großen Teil am Erlebnis Tour de France aus.
Auf der Heimfahrt über den kleinen Sankt Bernhard Pass, hat der T33 eine fast völlig verkehrsfreie Strecke vorgefunden und ich hab’s schön laufen lassen. Die Landschaft und die Aussicht waren grandios, ich wollte aber nicht zum Fotografieren anhalten, deswegen keine Fotos von da.
Ich wollte ja mal unbedingt durch den Mont-Blanc-Tunnel fahren und habe deswegen einen Umweg gemacht.

Wie sich herausstellte, der schäbigste Tunnel, durch den ich je gefahren bin. Nur eine sehr enge Röhre, auf der italienischen Seite ohne Wandverkleidung, man konnte den abbröckelnden Beton mit armgroßen Löchern sehen, an der Decke feuchte und nasse Stellen von Wassereintritten und beginnenden Kalkablagerungen.
Das Allerschlimmste aber, bei strahlendem Sonnenschein in Italien hinein gefahren und bei Regenwetter in Frankreich wieder raus gekommen.
Also hat der T33 durch die Schweiz und Frankreich ne ordentliche Strecke Autobahn gekriegt, das hat den augenscheinlich völlig unbeeindruckt gelassen. In Mulhouse habe ich die französische Autobahn verlassen und bin dann noch durch die Vogesen gefahren. Thann, Grand Ballon , Markstein, Route des Cretes, Col de la Schlucht und noch bis Saint Marie aux Mines. Da wurden Regen und Nebel so intensiv, dass ich die ursprünglich geplante Route abgebrochen habe und ab Selestat bis Hagenau noch mal die schnelle teure Straße gefahren bin. Da hat sich der Bip-n-go bezahlt gemacht, musste im Regen nix aus der Tasche raussuchen, in der es ja doch nicht ist.
Abschluss war dann noch mal die B48 ab Rinnthal, da war ich dann aber auch froh, Abends gut zuhause angekommen zu sein
Natürlich habe ich den T33 seit der Montage, nach Garmisch und nach der Tour de France vermessen.

Die Werte sind erstaunlich, die Reifen sehen derzeit sehr gut aus. Die Prognose der zu erwartenden Laufleistung in Kilometern ist natürlich noch Spekulation. Ich habe von dem Anfangsprofiltiefen in der Mitte die erforderliche Mindestprofiltiefe von 1,6 mm abgezogen und den Rest durch den bisherigen Verschleiß pro 1000 km geteilt.




Der Reifensatz hat derzeit also fast 3 500 km runter, die Werte die ich bei „außen“ gemessen habe, sind 2 cm vom Rand der Lauffläche entfernt.
Ende August geht es weiter, da fahre ich mit einem guten Bekannten nach Kattult in Schweden und schau mir die Scheune an, in der Michel aus Lönneberga seine Figuren geschnitzt hat. Na ja, vielleicht auch noch ein paar andere Sachen wie die Schären und die Vasa … das werden weitere 3 500 km.
Dann wird man sehen, ob der T33 weiter so prima performt, bisher bin ich begeistert!